Putzmittel selber machen: Was können die DIY-Reiniger

Manchmal wirken sie schon einladend, die bunten und scheinbar kraftvollen Putz- und Reinigungsmitteln in den Verkaufsregalen. Macht man sich jedoch bewusst, wie viel Chemie und manchmal sogar allergieauslösende Stoffe in ihnen stecken, wieviel Geld man übers Jahr gesehen dafür ausgibt und welche Menge an Verpackungsmüll man dadurch produziert, so kommt bei vielen Verbrauchern immer mehr der Wunsch auf, die Reinigungsmittel selbst herzustellen. Wir zeigen, welche Zutaten man dafür braucht und wie sich die natürlichen Reiniger einsetzen lassen.

Duftstoffe, Konservierungsmittel, Biozide, Tenside, Aluminium… die Liste der „Zutaten“ vieler handelsüblichen Reinigungsmittel lässt sich noch lange weiterführen. Wer darauf verzichten möchte, aber dennoch ein effektives Reinigungsmittel herstellen möchte, der braucht ein paar Grundzutaten, die dafür wichtig sind. Viele davon hat man oft ohnehin zuhause vorrätig.

Reinigen mit Zitrone und reiner Zitronensäure

Die Zitrusfrucht ist ein wahrer Allrounder im Haushalt. Die im Saft enthaltene Zitronensäure ist in vielen handelsüblichen Reinigern enthalten und wirkt desinfizierend. Bakterien und Keime haben hier keine Chance.

Backofen reinigen mit Zitrone

Um einen Backofen auf natürliche Weise von Verschmutzungen und Verkrustungen zu befreien einfach ein hitzebeständiges Gefäß mit etwas Wasser und Zitronensaft für rund eine Stunde bei 120 Grad erhitzen. Der entstehende Dampf und die Säure lösen Rückstände, die sich danach mit einem Tuch entfernen lassen. Bei richtig hartnäckigen Fällen einfach noch ein Gemisch aus Weißweinessig und Natron dazugeben. Bei extrem starken Verkrustungen hilft dann oft nur mehr ein klassischer Backofenreiniger.

Schneidbretter reinigen mit Zitrone

Um Schneidbretter richtig sauber zu machen, kann man diese einfach mit einer halben Zitrone einreiben und am besten über Nacht einwirken lassen. So haben Bakterien, Keime und Gerüche (z.B. vom Zerkleinern von Zwiebeln oder Knoblauch) keine Chance.

Gerüche im Kühlschrank mit Zitrone enfernen

Unangenehme Gerüche lassen sich einfach entfernen, indem man eine aufgeschnittene, halbe Zitrone in den Kühlschrank legt und alle paar Tage erneuert.

Zitrone als Fleckenentferner

Helle Flecken auf weißer Wäsche lassen sich beseitigen, indem man die betroffene Stelle mit Zitronensaft einreibt. Für weiße Wäsche ohne Grauschleier kann man auch eine halbe Tasse Zitronensaft zum Waschmittel dazugeben.

Tipp: Tipp

Achtung: Zitronensäure sollte nicht bei Geräten oder Oberflächen aus Aluminium oder anderen unedlen Metallen zum Einsatz kommen, da diese säureempfindlich sind.

Zitrone im Geschirrspüler für glänzendes Geschirr

Eine halbe Zitrone im obersten Fach des Geschirrspülers bringt frischen Duft in die Ladung und darüber hinaus noch glänzendes Geschirr. Die Zitrone wirkt hier wie ein Klarspüler.

Allzweckreiniger aus Zitrone

Für einen Allzweckreiniger zum Abfüllen sollte man pure Zitronensäure (ca. 50g) aus dem Handel verwenden und diese mit rund einem halben Liter Wasser mischen. Noch ein Spritzer Spülmittel dazu – wer es gerne duftend mag fügt noch ein paar Tropfen ätherisches Öl dazu – und fertig ist der Allzweckreiniger gegen Kalkablagerungen im Bad oder Küche. Jetzt noch in eine schöne Sprühflasche abfüllen und schon ist das DIY-Putzmittel fertig.

Küchengeräte mit Essig reinigen

Im Gegensatz zur Zitrone empfiehlt sich bei Essig bzw. Essigessenz zumeist keine pure Anwendung, da die Säure zu aggressiv ist. Mit Wasser verdünnt ist er jedoch ebenfalls ein sehr effektives und bewährtes Reinigungsmittel.

So werden Küchengeräte von Schmutz und Kalk befreit: einen TL Essig mit einem halben Liter Wasser mischen. Damit lässt sich beispielsweise der Geschirrspüler auswischen.

Nicht nur die vorher beschriebene Reinigung mit Zitrone bringt den Kühlschrank wieder zum Glänzen und Duften, auch eine Reinigung mit Essig ist sehr effektiv. Die antibakterielle Wirkung der Flüssigkeit löst Gerüche schnell auf, da die Mikroorganismen, die den Geruch verursachen, abgetötet werden.

Soda gegen Fettverschmutzungen

Fettige Flächen wie z.B. Arbeitsflächen in der Küche, Töpfe oder der Herd lassen sich mit Soda einfach entfernen. Dafür werden 2 EL handelsübliches Soda (auch Waschsoda genannt – nicht zu verwechseln mit Natron) in einer Sprühflasche mit Wasser gemischt. Bei hartnäckigen Verschmutzungen kann das Soda auch direkt aufgetragen werden.

Auch Waschbecken, Kochfeld und Dunstabzug lassen sich mit dem selbstgemachten Sodareiniger leicht sauber machen.

Kartoffeln zum Reinigen

Während Essig und Zitrone den meisten als Reinigungsmittel bekannt ist, wird viele überraschen, dass auch Kartoffeln hervorragende Helfer beim Reinigen sein können. Kalkablagerungen werden einfach mit einer aufgeschnittenen, halben Kartoffel wie mit einem Putzschwamm weggerieben. Küchenoberflächen können mit diesem Trick einfach und streifenfrei gereinigt werden. Danach mit einem sauberen Tuch abwischen. Auch unschönen Flecken auf Armaturen lässt die Kartoffel keine Chance. Die in der Kartoffel enthaltene Oxalsäure entfernt sogar Rostflecken!

„Zauberspray“ vereint die besten natürlichen Zutaten in Einem

Sehr beliebt ist auch das Rezept des sogenannten Zaubersprays. Er lässt sich vielseitig einsetzen, z.B. zum Entfernen von Fett und Kalk, als Allrounder in der Küche und im Bad und sogar zum Aufwaschen.

30 g reines Soda (oder 75 g Kristallsoda) mit 250 ml Wasser in einen Topf geben, umrühren und kurz zum Kochen bringen. Topf von der Hitze nehmen und 50 g Spülmittel und ätherische Öle nach Geschmack einrühren. 60ml Essigessenz (oder 300 ml Tafelessig) langsam in den Topf gießen und weiter rühren. 1,5l Wasser dazugeben und gründlich mischen. Schon kann der fertige Reiniger in ein geeignetes Gefäß abgefüllt werden. Vor Gebrauch sollte der Reiniger gut geschüttelt werden. Wer damit die Böden wischen möchte fügt einfach einen Schuss davon zu seinem Wischwasser hinzu. Vorsicht bei Laminat, Holzböden, Natursteinböden und Kork, da es hier zu Aufhellungen kommen kann.