Beim Waschen von synthetischer Kleidung kann umweltschädliches Mikroplastik freigesetzt werden. Doch mit einigen Tipps kann man das Problem deutlich reduzieren. Wie das geht, erklären wir im Artikel.
Was ist Mikroplastik überhaupt?
Mikroplastik sind winzig kleine Kunststoffteilchen (kleiner als 5 Millimeter). Es entsteht beispielsweise durch Reifenabrieb aber auch beim Waschen von synthetischer Kleidung. Die Plastikteilchen gelangen in die Umwelt, allen voran die Flüsse und Meere und können dort zu erheblichen Problemen führen.
Laut Hochrechnungen besteht bis zu 35% des Mikroplastiks im Meer aus dem Faserabrieb synthetischer Kleidung. Pro Jahr landen schätzungsweise 0,5 Millionen Tonnen Mikrofasern in den Ozeanen. Um dem entgegenzuwirken, ist es wichtig, umweltfreundliche Waschgewohnheiten zu entwickeln und auf Hilfsmittel zu setzen, die die Freisetzung von Mikroplastik reduzieren.
Praktische Tipps, um Mikroplastik beim Waschen zu reduzieren:
- Synthetische Stoffe meiden: Bevorzuge beim Kleidungskauf natürliche Materialen wie Baumwolle, Wolle, Hanf oder Tencel. Diese verursachen beim Waschen kein Mikroplastik. Kunstfasern wie Polyester, Polyamid, Nylon und Elasthan solltest du hingegen nach Möglichkeit meiden oder zumindest reduzieren.
- Spezielle Waschbeutel verwenden: Wenn du Kleidung aus Kunstfaser nutzt (z.B.Funktionskleidung, Fleecejacken, etc.), dann packe sie beim Waschen in einen speziellen Waschbeutel wie den Guppyfriend. Dieser fängt die beim Waschen gelösten Mikrofasern auf und verhindern, dass sie ins Abwasser gelangen.
- Waschtemperatur reduzieren: Waschen bei niedrigeren Temperaturen schont nicht nur die Fasern deiner Kleidung, sondern reduziert auch die Freisetzung von Mikroplastik.
- Schonende Waschprogramme nutzen: Programme mit geringerer Schleuderzahl und sanfteren Bewegungen verringern den Abrieb von Textilfasern. Hier erfährst du mehr zum Thema Waschprogramme.
- Richtig beladene Maschine: Eine richtig beladene Waschmaschine minimiert die Reibung zwischen den Textilien und reduziert somit den Faserabrieb. Sowohl eine zu volle als auch eine zu leere Maschine ist nicht ideal.
- Augen auf beim Waschmittelkauf: Auch Waschmittel könnenMikroplastikteilchen enthalten. Kaufe daher möglichst umweltfreundliche Waschmittel, die beispielsweise das EU Ecolabel tragen. Hier erfährst duwie du dein Waschmittel richtig dosierst.
- Waschmaschinen mit Mikroplastikfilter: Einige führende Haushaltsgerätehersteller bieten mittlerweile Waschmaschinen mit integrierten Mikroplastikfiltern an. Diese innovativen Geräte filtern während des Waschgangs synthetische Fasern aus dem Abwasser, bevor sie in die Umwelt gelangen können.
Wie funktionieren Waschmaschinen mit Mikroplastikfilter?

Bei modernen Waschmaschinen gibt es zwei Möglichkeiten wie Mikroplastik herausgefiltert wird: Zum einen gibt es Modelle, die bereits einen Mikroplastikfilter eingebaut haben. Zum anderen gibt es nachrüstbare Filter, die bei bestehenden konventionellen Waschmaschinen eingesetzt werden können. Beide Varianten versprechen, dass sie zwischen 90% und 97% der textilen Mikrofasern aus dem Waschwasser herausfiltern.
Waschmaschinen mit integriertem Mikroplastikfilter
Diese neuen Modelle sind ideal, wenn man sich eine neue Waschmaschine anschaffen möchte. Hier befindet sich der Mikroplastikfilter beispielsweise im Waschmittelfach und wird automatisch bei der Verwendung von bestimmten Waschprogrammen (Pflegeleicht, Outdoor, Sport) aktiviert. Der Filter muss von Zeit zu Zeit gewechselt werden – dies wird über eine LED-Anzeige bzw. über die Smartphone App des jeweiligen Herstellers angezeigt.
Mikroplastikfilter im Nachhinein einbauen
Einige Hersteller bieten externe Mikroplastikfilter in Form von kleinen Geräten an, die zu konventionellen Waschmaschinen hinzugefügt werden können. Der Filter wird beispielsweise an der Wand montiert und der Abwasserschlauch der Waschmaschine wird daran angeschlossen.So kann das Gerät das Plastik aus dem Wasser herausfiltern. Auch diese Filter müssen regelmäßig gereinigt werden.