Saisonal und regional kochen Rezept für ein sommerliches Marillencrumble

Auf ihrem Foodblog www.hofkueche.at präsentiert die Biobäuerin Veronika Brudl einfache und alltagstaugliche Familienrezepte. In ihrem Gastartikel erklärt sie die Vorteile von saisonalen Produkten und warum man unbedingt zu dem greifen sollte, was gerade im eigenen Garten oder auf heimischen Feldern wächst.

Die Obst- und Gemüseabteilung des Supermarktes lässt einen schier vergessen, welche Jahreszeit draußen herrscht. Viele Früchte- und Gemüsesorten werden das ganze Jahr über angeboten, obwohl sie in Österreich nur zu einer bestimmten Zeit des Jahres wachsen. Wer aber darauf schaut, was gerade Saison hat, der kauft gezielter und schützt aufgrund der kürzeren Transportwege das Klima.

Saisonal einkaufen = Regional einkaufen

Crumble aus dem Ofen

Denn alles was gerade jetzt in meiner Umgebung wächst, ist das Beste, das ich zu mir nehmen kann. Nicht nur, dass die Produkte weniger weit reisen müssen, bis sie bei uns sind, sie können zudem reifer gepflückt werden und zeichnen sich deshalb durch einen intensiveren Geschmack aus. Aber sie schmecken nicht nur besser, sie sind es auch: saisonale Lebensmittel enthalten die meisten Nährstoffe, da sie voll entwickelt sind und viel frischer im Einkaufskorb landen als ihre Kolleginnen und Kollegen von weiter her.

Abwechslung am Speiseplan

Ein Bummel am Bauernmarkt zeigt die Vielfalt der heimischen Lebensmittel auf. Und es kann sogar sein, dass so manche Gemüsesorte unbekannt ist – Grund genug sie einmal auszuprobieren! Dadurch kommt Abwechslung auf den Speiseplan und man beschäftigt sich wieder mit dem Essen: denn Gerichte mit saisonalen Produkten müssen selbst gekocht werden. Fertiggerichte gibt es hier nicht, und genau das ist die große Chance: nämlich der Ernährung endlich wieder die Bedeutung zu geben, die sie verdient hat. Immerhin sind Lebensmittel unsere „Mittel zum Leben“ und genau das sollten wir uns auch bewusst machen. Nur wenn wir wieder vermehrt selbst zum Kochlöffel greifen, haben wir es im wahrsten Sinne in der Hand, unserem Körper etwas Gutes zu tun. Kochen und Essen ist Achtsamkeitstraining pur, am besten man tut es gemeinsam mit der Familie. Das Selberkochen hat noch einen großen Vorteil: durch den stärkeren Bezug zu den Lebensmitteln, wirft man sie nicht so einfach weg – ein wichtiger Schritt gegen Lebensmittelverschwendung!

Regionalität sichert Arbeitsplätze

Gerade als Bäuerin weiß ich wie wichtig es ist, saisonalen Lebensmitteln aus der Region den Vorzug zu geben – es sichert nicht nur die Arbeitsplätze auf den Bauernhöfen, sondern auch in vielen nachgelagerten Bereichen und beugt somit der Landflucht vor, mit der schon einige Regionen Österreichs zu kämpfen haben.

Tipps für den Winter

Um nicht im Winter Lust auf Produkte von weit her zu bekommen, sollten Obst und Gemüse der Saison haltbar gemacht werden. Durch Einkochen, Einmachen, Trocknen und Einfrieren schafft man es den Genuss unkompliziert zu verlängern und hat für die dunkle Jahreszeit etwas Sonne im Vorratsschrank konserviert.

Rezepte mit austauschbaren Zutaten

In der täglichen Küche bin ich ein großer Fan von einfachen Rezepten, die sich je nach Verfügbarkeit der Zutaten unkompliziert abwandeln lassen und trotzdem immer wieder köstlich sind. Genau wie dieses Crumble. Schmeckt es im Frühling mit Rhabarber, kann ich es je nach Jahreszeit aber auch mit Kirschen, verschiedensten Beeren, Äpfel und Birnen zubereiten. Heute kommen Marillen unter die süße Streuselhaube und wer keine frischen Früchte zur Verfügung hat, kann problemlos tiefgekühlte verwenden. Ein Tipp für die warme Jahreszeit: eine Kugel selbst gemachtes Beereneis macht das Crumble perfekt!

Korb mit Marillen

Rezept: Sommerliches Marillencrumble

Zutaten:

  • 100 g glattes Mehl
  • 100 g geriebene Nüsse oder Mandeln
  • 80 g Butter
  • 70 g Zucker
  • 1 Prise Salz, etwas Zimt
  • 750 dag Marillen
Portionieren von dem Marillencrumble

Zubereitung:

Die Butter in einem kleinen Topf zerlassen. Anschließend alle Zutaten (außer den Marillen) so lange vermischen, bis die Masse krümelig ist.

Marillen entkernen, achteln und in eine Auflaufform geben. Die Streusel gleichmäßig darüber verteilen.

Das Crumble im Rohr bei ca. 180°C Heißluft ca. 25 min. backen.

Das Crumble kann je nach Saison mit beliebigen Früchten (wie etwa Birnen, Äpfel, verschiedenste Beeren, Rhabarber, …) abgewandelt werden.

Viel Freude beim gemeinsamen Kochen und Genießen!