Energieeffizienzklassen für Haushaltsgeräte: Das Energielabel im Wandel der Zeit

Das EU-Energielabel begleitet uns seit den 1990er-Jahren und hilft dabei, den Energieverbrauch von Haushaltsgeräten auf einen Blick zu erkennen. 2021 wurde bei vielen Hausgeräten das bekannte A+++ bis D-System durch eine neue Skala von A bis G ersetzt – klarer, verständlicher und zukunftsfit. Die Entwicklung zeigt: Energieeffizienz wird immer wichtiger – für die Umwelt, für den Geldbeutel und für bewusste Kaufentscheidungen.

Moderne Haushaltsgeräte sind Investitionen für viele Jahre. Es lohnt sich daher nicht nur auf den Kaufpreis, sondern auch auf die zukünftigen Energiekosten zu achten. Wie viel Strom ein Gerät durchschnittlich verbraucht, lässt sich anhand des Energieetiketts ablesen. Im Laufe der vergangenen Jahre wurden die Geräte immer energieeffizienter und wurden sogar besser als die damals höchste Klasse A. So wurde die Skala erweitert und die energiesparendsten Geräte waren im Bereich A+ bis hin zu A+++ zu finden. Mit den Energieeffizienzklassen A – G hat das „Plus“ ausgedient und die Orientierung für Konsumenten wird wesentlich leichter.

Energielabel neu – die großen Hausgeräte machten den Anfang

Der Umstieg auf die neuen Etiketten erfolgt nicht für alle Produktgruppen gleichzeitig. So war das neue Etikett seit dem Frühjahr 2021 auf Waschmaschinen und kombinierten Waschtrocknern, Kühl- und Gefrierschränken aber auch auf elektronischen Displays inklusive Fernseher und Monitoren zu sehen. Erst im Herbst folgten die Lampen und 2025 weitere Produktgruppen, wie z.B. der Wäschtrockner.

Zunächst waren nur wenige Geräte in Klasse A oder B

Als das neue EU-Energielabel 2021 eingeführt wurde, war die höchste Effizienzklasse A zunächst kaum vertreten. Das war Absicht: Die Einstufung wurde bewusst streng gewählt, um Raum für zukünftige Innovationen zu lassen. Inzwischen gibt es aber wieder viele Geräte, die ein A oder B tragen – ein Zeichen dafür, wie schnell sich die Technik weiterentwickelt. Wichtig zu wissen: Durch neue Berechnungsmethoden kann ein früheres A+++ heute als B oder C eingestuft sein. Durch die geänderte Bewertung sind die Klassen des alten und neuen Labels nicht miteinander vergleichbar oder gar umrechenbar – aber das neue Label zeigt klarer, wo ein Gerät heute wirklich steht.

Neue Informationen zur Energieeffizienzklasse am Label

Farblich sahen sich die neuen Etiketten sehr ähnlich. Die siebenstufige Farbskala blieb gleich. Im unteren Teil des Labels zeigen verschiedene Piktogramme die Produkteigenschaften des Geräts, z.B. bei einer Waschmaschine die Füllmenge und den Geräuschpegel. Einige Piktogramme wurden neu eingeführt oder leicht angepasst. Der Energieverbrauch in der Mitte des Labels ist nun einheitlicher gestaltet und auffälliger dargestellt – so lässt sich die Energieeffizienz auf den ersten Blick erkennen. Neu war der QR Code auf den Labels, über den man  – mittel Scan am Smartphone – zusätzliche Informationen zu den Geräten aus der europäischen Produktdatenbank „EPREL“ erhält.

Das neue Label brachte viele Informationen und mehr Transparenz mit sich. Damit ist es noch einfacher den Energieverbrauch eines Haushaltsgeräts abzuschätzen um in weiterer Folge das für seine Bedürfnisse passende Gerät zu finden.

Die Rolle der Energielabels beim Kauf von Haushaltsgeräten

Energieeffizienz ist ein wichtiger Faktor beim Kauf von Haushaltsgeräten. Laut einer vom Forum Hausgeräte durchgeführten Konsumenten-Studie (Ende Jänner 2021) achten zwei Drittel der Befragten beim Kauf von Hausgeräten wie Waschmaschine, Geschirrspüler, Haushaltskühl- und Gefriergeräten sehr und ein Drittel eher auf die Energieklasse.

Weitere wichtige Aspekte bei der Anschaffung sind gute Qualität (71,7 Prozent) und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis (66,3 Prozent). Das Energielabel nimmt auch beim Thema Preis/Leistungsverhältnis eine wichtige Rolle ein. So ist es die Energieeffizienz eines Gerätes, die zu weniger Stromkosten über die gesamte Lebenszeit wesentlich beiträgt.

Die Informationen am Label

Worauf die KonsumentInnen am Label am meisten achten, ist der Buchstabe, und zwar 58,5 Prozent der Befragten. Orientierungspunkte wie Farbe der Energieeffizienzklasse oder der Wert zum Strom-/Wasserverbrauch am Etikett spielen nur eine untergeordnete Rolle. Dabei lohnt sich ein Blick auf Letzteres, denn mit den Werten am Etikett lässt sich der jährliche Stromverbrauch nun leicht abschätzen, da er z.B. bei der Waschmaschine als Verbrauch für 100 Waschgänge angegeben ist.

Vertrautheit mit dem Label

Obwohl insgesamt über 80% sehr oder etwas mit dem Label vertraut sind, kennt jeder 5. die Unterschiede zwischen den Plusklassen nicht. Durch die transparentere Skala von A-G, ist hier eine bessere Verständlichkeit der Unterschiede zwischen den einzelnen Klassen zu erwarten.

Bekanntheit des neuen Labels

Fast 64% der Befragten wussten Ende Jänner noch nichts über die bevorstehende Umstellung der Energielabels bei einigen Produktkategorien. Auf www.bewusst-haushalten.at/nachhaltigkeit bleibt man zu diesem Thema immer am Laufenden.

Beispiel für das neues Energieeffizienzetikett Waschmaschine

Neues Energieeffizienzetikett Waschmaschine