Die österreichische Bloggerin Sabrina alias BeRosa GoGreen berichtet auf ihrem Instagram Kanal über vegane Ernährung, Sport und ein bewusstes und nachhaltiges Leben. In ihrem Gastbeitrag verrät uns die Niederösterreicherin ihre ganz persönlichen Energiespartipps für Zuhause und sie erzählt, welche Erfahrungen Sie mit dem Energielabel gemacht hat.
„Liebe Waschmaschine! Da ist was, was das ich sagen muss: Mit A+ ist jetzt Schluss!“
Zugegeben, ich habe mich zwar immer schon darüber gewundert warum es auf den Energielabels (also die Etiketten, die anzeigen wie energieeffizient ein Gerät ist) gleich vier unterschiedliche „A Kategorien“ gibt. Darüber nachgedacht habe ich aber trotzdem lange nicht.“
Kategorie A ist doch gut, oder? Tatsächlich denkt man das automatisch. Ob es jetzt ein A+ oder A+++ ist, ist doch egal. Zumindest machen die verschiedenen A-Klassifizierungen gefühlt weniger Unterschied für KonsumentInnen als vergleichsweise der Unterschied zwischen Kategorie A und B. Das haben sich vermutlich auch die Verantwortlichen des Energieeffizienzlabels in der EU gedacht. Denn seit März 2021 gibt es für viele Haushaltsgeräte keine Plusklassem mehr.
Die Energieeffizienzklassen haben seither wieder ein leicht verständliches und weniger irreführendes Format angenommen. Es gibt nun die Klassen A bis G. Die Klasse A stellt weiterhin die energieeffizienteste Klasse dar, diesmal aber ohne für Verwirrung sorgende, zusätzliche + nach dem Buchstaben.
Das bedeutet zwar, dass ich nun meiner Waschmaschine sagen musste, dass sie zu einem C degradiert wurde, aber für Geräte, die ich in Zukunft anschaffen werde, macht diese Anpassung einen großen Unterschied. Für mich war es immer wichtig, energieeffiziente Geräte zuhause zu haben. Nicht nur des finanziellen Aspekts wegen. Natürlich, der finanzielle Aspekt darf bei dieser Debatte nicht außer Acht gelassen werden. Ein Gerät mit einer guter Energieeffizienz braucht weniger Strom und ist deshalb auf längere Sicht günstiger.
Für mich steht und stand aber der Umweltgedanke immer an erster Stelle. Die gute Energieeffizienz eines Geräts ist dennoch nur die halbe Miete. Die richtige Nutzung hat nämlich auch einen nicht zu unterschätzenden Effekt auf den Energieverbrauch eines Gerätes.
Geräte richtig nutzen und Umwelt schützen
Ich achte beispielsweise darauf, dass der Kühlschrank nicht lange offen bleibt. Sowohl Kühlschrank als auch Tiefkühler werden regelmäßig abgetaut. Außerdem stelle ich niemals warme Speisen in den Kühlschrank und achte darauf, dass er immer nur auf mittlere Kälteeinstellung läuft (ca. 7 Grad).
Energiesparen beim Geschirrspülen
Wenn wir schon in der Küche sind: Bei mir wird der Geschirrspüler nur eingeschalten wenn er voll beladen ist. Mein Geschirrspüler ist zwar schon recht alt – aber dennoch hat er unterschiedliche Programme. Diese Programme werden auch entsprechend genutzt, wobei ich so gut wie immer das kürzeste Programm bevorzuge. Geschirr ist bei uns immer noch sauber geworden – ob es nun daran liegt, dass wir unsere Teller vorm Waschen schon fast „sauber schlecken“ sei jetzt mal dahingestellt.
Dennoch haben wir es doch dem allgemeinen Fortschritt zu verdanken, dass es kaum noch Kochgeschirr gibt, das ein „An- und vor allem Einbrennen“ von Speisen zulässt, somit rechtfertigen sich intensive Waschprogramme nur noch selten.
Wenn wir schon beim Kochen sind: Töpfe und Pfannen auf die richtige Platte stellen spart auch Energie. Wenn es keine passgenaue Platte oder passgenaues Feld gibt, lieber das Kleinere verwenden. So verschwendet man einfach keine Energie und tatsächlich erhitzt der Topf oder die Pfanne so auch schneller. Beim Kochen bietet es sich natürlich auch an, stets einen Deckel zu verwenden.
Sowohl für den Herd als auch fürs Backrohr kann auf den letzten Minuten auch gut die Restwärme verwendet werden. Also einfach das Gerät ein paar Minuten früher ausschalten.
Strom & Wasser sparen beim Waschen
Der Eco-Modus ist fast schon Standardprogramm beim Wäschewaschen. Die Waschmaschine war tatsächlich das einzige Gerät, das nicht schon in der Wohnung war und das wir neu anschaffen mussten. Wir haben uns damals ganz klar für ein A+++ Modell entschieden. Ich war so beeindruckt von all den unterschiedlichen Programmen, kannte ich bis dahin ja quasi nur die, mittlerweile 30 Jahre alte, Waschmaschine meiner Eltern.
Zugegeben, beim Wäschewaschen ist mein Freund der Profi. Er hat es aber auch wirklich perfektioniert, wenn man das so sagen kann. Nicht nur, dass er so gut wie alles mit maximal 40 Grad wäscht, auch das ist sehr energieeffizient, er ist auch immer bedacht darauf genau die richtige Menge reinzupacken. Mein Part beim Wäschewaschen beschränkt sich darauf, dass ich, sobald die Wäsche in der Trommel ist, noch demonstrativ den „ECO“ Knopf drücke und „Waschmittel Vorschriften“ mache .
Bezüglich Waschmittel gibt es auch hier schon einige tolle, umweltfreundliche und geräteschonende Alternativen. In unserer Gegend ist das Wasser sehr hart – also sehr kalkhaltig – was kein Gerät, das mit Wasser arbeiten muss, gerne hat. Unsere Lösung war es, ein auf unsere Gegend abgestimmtes Waschmittel zu kaufen. Es gibt tatsächlich schon einige Waschmittelhersteller, die anhand der Postleitzahl eruieren können wie hart das eigene Wasser ist und so eine optimale Zusammensetzung des Waschmittels anbieten.
Bügelverzicht – nicht unbedingt aus Nachhaltigkeitsgründen
Ich würde jetzt gerne sagen „Wir bügeln nicht, um die Umwelt zu schonen…“ Die Wahrheit ist aber, dass wir zu faul sind, aber wie sagt man so schön: „Alle Wege führen nach Rom.“
Über die Jahre haben wir, oder besser gesagt mein Freund, ein System entwickelt, bei dem das Bügeln schlichtweg hinfällig wird. Der Trick startet schon beim Waschen. Die Wäsche sollte nicht zu stark und zu lange geschleudert werden, damit sie noch mit einer guten Restnässe aufgehängt werden kann. Vor dem Aufhängen noch ordentlich ausschütteln und in Form bringen. Hemden, Blusen und Westen werden bei uns gleich auf einem Kleiderhaken getrocknet. Beim Zusammenlegen/ Falten der Wäsche hat sich für mich die Marie Kondo Methode etabliert – schafft Ordnung im Kleiderschrank und sorgt gleichzeitig dafür, dass sie knitterfrei bleibt. Ein netter Nebeneffekt der ständigen Wäscheständer in der Wohnung ist, dass wir ein super Raumklima haben.
Energielabel und Nutzung
Die Energieeffizienz eines Haushaltsgeräts und die richtige Nutzung gehen also immer Hand in Hand. Natürlich wird es nun ein wenig dauern, bis wir eine Auswahl an Geräten in der Energieeffizienzklasse A am Markt finden werden, da die Klassen so aufgebaut sind, dass nach oben hin noch Platz für Innovationen bleibt.
Wie bereits erwähnt, meine Waschmaschine war vor einigen Jahren noch eine A+++. Es macht aber durchaus Sinn, dass das Energielabel, gerade in Zeiten des schnellen technischen Fortschritts und in Zeiten der Klimakrise angepasst wurde. Ich persönlich sehe darin auch sehr viel Potenzial für die einzelnen Hersteller. War es doch bis März noch ein geringer Aufwand ein Gerät in der Energieeffizienzklasse A auf den Markt zu bringen, müssen sie sich nun richtig ins Zeug legen. Wer weiß… vielleicht können Waschmaschinen bald das Schmutzwasser selbst neu aufbereiten…