Einkochen leicht gemacht - Tipps & Tricks für das Essen im Glas

Einkochen, einmachen, einwecken – alle Begriffe meinen dasselbe und erinnern uns ein bisschen an Omas Zeiten, einen geheimisvollen Keller und Regale voller Einmachgläser. In den letzten Jahren hat das Einkochen wieder einen regelrechten Aufschwung erlebt. Sowohl das Bewusstsein für Nachhaltigkeit als auch der Umstand, dass wir mehr Zeit zuhause verbringen, dürfte diesen Trend begünstigt haben.

Unter Einkochen versteht man, dass Lebensmittel durch Hitze in Gläsern haltbar gemacht werden. Dabei werden Sporen und andere Bestandteile abgetötet und es entsteht ein Vakuum. Eingemachtes ist meist mehrere Jahre haltbar. Es ist überaus praktisch, beispielsweise im Winter Tomatensuppe mit Tomaten vom Sommer, womöglich aus dem eigenen Garten, zu genießen. Darüber hinaus ist es äußerst nachhaltig, da es dazu beiträgt, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.

Einkochen richtig vorbereiten

Wichtigstes Utensil für das Einkochen sind die Einmachgläser. Hier gilt: Egal ob man eigens gekaufte Gläser verwendet oder ob man mit alten Gurkerl- oder Marmeladengläsern arbeitet – vor dem Einkochen muss man die Beschaffenheit der Gläser kontrollieren und die Gläser sterilisieren.

Einkochgläser überprüfen

Bevor man also mit dem Einkochen loslegt, sollte man die Einmachgläser auf mögliche Unebenheiten oder Schäden überprüfen. Es können sowohl Einkochgläser mit Gummiring und Drahtbügelverschluss, Weckgläser mit Gummiring und Federklammern oder aber auch Twist-off-Gläser mit Schraubverschluss (z.B. Gurkengläser) verwendet werden. Wichtig ist, dass die Gläser luftdicht abschließen und Gummiringe bei Einweckgläsern nicht spröde sind, denn nur dann können die Lebensmittel richtig konserviert werden.

Einkochgläser sterilisieren

Hygiene ist beim Einmachen äußerst wichtig. Gläser und alles, was dazugehört, also auch der Gummiring, die Bügel oder wahlweise der Schraubdeckel, müssen frei von Bakterien sein. Am besten lässt man Deckel, Bügel und Co zwei Minuten lang in Wasser mit einem Schuss Essig kochen. Auch Schöpflöffel, Trichter und sonstige Küchenwerkzeuge sollten vor ihrem Einsatz sterilisiert werden.

Einkochgläser sterilisieren im Backofen

Für das Sterilisieren der Gläser eignet sich ein 10-minütiges Bad in sprudelnd kochendem Wasser. Um einen größeren Schwung Gläser gleichzeitig zu sterilisieren, können diese auch bei 180 °C im Backofen erhitzt werden. Für eine perfekte Hitzeverteilung eignet sich ein Backofen mit Heißluftfunktion. Dabei ist eine ebenmäßige Verteilung der Hitze garantiert.

Auch ein Spülgang in der Spülmaschine bei höchster Temperatur ist eine Möglichkeit die Gläser und Utensilien keimfrei zu bekommen. Wichtig ist dabei, dass die Spülmaschine komplett sauber ist und kein weiteres Besteck oder Geschirr mitgespült wird. Die Waschtemperatur sollte mindestens 60 °C, am besten aber noch mehr, betragen und es verschwinden alle Keime.

Varianten des Einweckens

Nach dem Befüllen der Gläser mit Obst, Gemüse, Tomatensugo etc.  – sogar Kuchen ist möglich – werden diese eingekocht. Obst und Gemüse im Glas sollte immer mit Flüssigkeit (z.B. Zuckerlösung bei Obst, abgekochtes Wasser bei Gemüse ev. mit Kräutern und Gewürzen)  übergossen werden. Für das Einwecken gibt es drei Möglichkeiten. Eine Option ist es, einen Einkochautomaten zu verwenden. Alternativ eignet sich aber auch ein Wasserbad in sprudelnd heißem Wasser oder das Einkochen im Backofen.

Einkochen am Herd

Wer im Kochtopf einkochen möchte, legt den Topfboden mit einem Geschirrtuch aus, damit die Glasböden nicht der direkten Hitze ausgesetzt sind. Danach kommen die Gläser in den Topf, sollten etwas Abstand zueinander haben, können aber aufeinander gestapelt werden. Dann wird soviel Wasser eingefüllt, dass die obersten Gläser zu 2/3 mit Wasser bedeckt sind. Wichtig ist hier auch, dass die Gläser ein wenig Abstand zueinander und zum Topfrand haben. Obst wird für 25-30 Minuten, weiches Gemüse für 30 Minuten und hartes Gemüse für 90-11o Minuten eingekocht. Die Einkochz

Einkochen im Backofen

Die Gläser werden in eine Fettpfanne oder Auflaufform gestellt. Diese wird zu ca. 2-3 cm mit Wasser aufgefüllt. Bei Obst wird der Ofen auf 80 °C geheizt und sobald Bläschen aufsteigen, wird der Ofen ausgeschaltet (ab jetzt beginnt die Einkochzeit), und das Einmachgut muss 30 Minuten ziehen.

Bei Gemüse wird der Ofen auf 180 °C vorgeheizt, bei Bläschenbildung auf 150 °C heruntergeregelt. Nun wird das Gemüse etwa 60-90 Minuten eingekocht. Danach muss auch Gemüse bei ausgeschaltetem Backofen 30 Minuten ziehen.

Beim Apfelmus am Bild haben wir die Temperatur auf 170 Grad gestellt und 30 Minuten eingekocht.

Ist die Kochzeit vorbei, werden die Gläser, z.B. mit einem Glasheber entnommen. Am besten auf ein Geschirrtuch stellen.

Einmachgläser

Wichtig ist, dass die die Klammern auf Weckgläsern mit Gummiring bleiben, bis sie vollständig abgekühlt sind. Während des Abkühlens bildet sich das Vakuum. Ist alles kalt, können die Klammern entnommen werden.

Der Deckel sollte beim Anheben danach am Glas festsitzen (Deckelprobe), dann hat alles funktioniert. Bei Schraubgläsern erkennt man dies am nach unten gewölbten Deckel. Sind Lebensmittel verdorben oder hat das Einkochen nicht funktioniert, lässt sich das daran erkennen, dass Luft eingedrungen ist. Bei Schraubgläsern ist dann die Mulde im Deckel nach oben gewölbt und bei Gläsern mit Gummiring liegt der Deckel locker auf.

Nicht eingekocht werden sollten übrigens Speisen mit tierischer Milch & Milchprodukten, Mehl und Speisestärke (lieber danach binden) und Fleisch mit Knochen sowie Fisch und Meeresfrüchte und Speisen mit Fertigzutaten, z.B. Fix-Tüten.

Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren!

Apfelmus im Einmachglas