Jeans – das blaue Wunder
Ob sich die amerikanischen Farmer und Goldgräber vor über hundert Jahren gedacht hätten, dass ihre blauen Arbeitshosen einmal groß in Mode sein werden? Jeans sind seit Jahrzehnten unverzichtbarer Bestandteil jeder Garderobe. Und das in möglichst vielen Ausführungen – lässig, bequem, elegant oder supersexy. Aber was ist dran am Stoff? Wie kommt der Hintern am Besten zur Geltung und wie bleibt die Hose möglichst lange schön?
Nachhaltig shoppen
Gebrüder Stitch bezieht den Baumwollstoff übrigens aus „biozertifiziertem Anbau“ in der Türkei und verarbeitet ihn zu 100 Prozent möglichst nachhaltig – sofern es spezielle Waschungen und Bleichmethoden zulassen – in der eigenen Werkstätte, dem „Hosenlabor“, in der Mariahilfer Straße in Wien. Wer als Kunde auf Qualität achtet, hat es einfach oder auch nicht. So ist es dem Experten zufolge schwierig, Qualität als solche zu erkennen. Aber: „Wenn man’s genau wissen will, dann geht man in die spezialisierte Jeans-Boutique ums Eck oder noch besser zum Maßjeansschneider des Vertrauens.
Heißer Tipp: Nicht zu oft waschen
Wenn man seine Lieblingsjeans fürs Leben gefunden hat – was gilt es zu beachten, damit sie möglichst lange so vorteilhaft das Hinterteil in Szene setzt? Egal, ob dunkles Denim oder „bleached“, beim Waschen sollte man ein wenig aufpassen, empfiehlt Mike: „Wir raten, die Hosen möglichst wenig zu waschen.“
Einfach aufhängen
Zum Trocknen empfiehlt er, die Hose einfach aufzuhängen. „Wenn man sie in den Trockner gibt, dann möglichst mit Schongang und mit nicht zu hoher Temperatur“, also etwa 60 Grad. Die normale Trockentemperatur von 100 Grad ist für das Baumwollgewebe zu heiß. Wer seine Hose bügeln will, soll das tun, meint Mike, „ich persönlich bügle meine Jeans nicht, auch meine Unterwäsche nicht. Aber das kann jeder so machen, wie er will. Vom Qualitätsstandpunkt her ist das kein Thema.“
Das ist alles komplett individuell, jeder muss sich in der Hose wohlfühlen“, so das Hosenteam, das sich den Slogan „Dein Arsch ist unsere Berufung“ auf die Fahnen geheftet hat. Beim Thema „Flicken“ auf Jeans, bleibt Mike diplomatisch: „Wenn Kunden Flicken haben wollen, sollen sie sich welche drauf geben. Wenn sie uns um unsere Meinung fragen, dann würden wir sie eher abhalten.“
Pflege von Denim
- Jeans nicht zu oft waschen (verhindert Einlaufen und Ausbleichen)
- In der Waschmaschine nicht zu heiß waschen, ca. 30 bis 40 Grad
- Hose zum Waschen umdrehen, damit sie die Farbe behält
- Wenn vorhanden: Jeans-Programm an der Waschmaschine wählen
- Zum Trocknen auf die Leine hängen
- Im Trockner: mit Schongang (ca. 60 Grad)
- Bügeln: wer will!
About Gebrüder Stitch
Mit „Gebrüder Stitch“ haben sich zwei ehemalige Marketingprofis zusammengetan, um etwas Nachhaltiges und gleichzeitig Industrielles im Textilbereich herzustellen: Sie entschieden sich für Jeans. Hosen für Damen und Herren, mit Qualität, nach Maß und individuell. Nie wieder „Maurer-Dekolleté“, nie wieder „Arsch frisst Hose“ – so zwei ihrer Slogans. Das Unternehmen wurde 2010 in Wien gegründet. Wie kommt man zu einer Hose? Bei einem ersten Beratungsgespräch sucht der Kunde Stoff, Garnfarbe, Waschung, Style und Schnitt aus. Im Hosenlabor wird geschneidert, gewaschen, gebleicht, gefärbt, abgerieben etc., dann kann probiert werden. Der ganze Prozess dauert vier bis sieben Wochen. Jeans sind ab 260 Euro zu haben.
Farblich reicht die Palette von cleanem Indigo, über Schwarz- und Grauschattierungen bis hin zu ganz hellen Denimtönen. Der Destroyed-Denim-Look ist ebenso trendy wie Patches und Applikationen auf den Jeans.