Aufgedeckt: 7 Mythen rund um das Kochen
Jeder kennt sie: Zahlreiche Mythen und Klischees ranken sich rund um das Thema Kochen und Küche. Nicht nur die Zubereitung selbst, sondern auch Essgewohnheiten und sogar das Aufräumen hinterher sind dabei Thema. Etwaige Falschannahmen sind meist unbegründet und verschwenden oft sogar noch Zeit sowie Energie.
Mythos #1: Superfood ist supergut
Chiasamen und Quinoa, Açaí und Spirulina: Diese und viele weitere so genannte Superfoods sind derzeit in aller Munde. Doch sind sie wirklich so gesund, wie Instagram-Blogger und selbsterklärte Ernährungsexperten behaupten? Fakt ist, dass die viel gehypten Lebensmittel tatsächlich einen sehr hohen Gehalt an den jeweils gepriesenen Nährstoffen enthalten. Problematisch wird es jedoch, wenn man sich die Herkunft viele Superfoods betrachtet: Goji-Beeren etwas werden meist aus China importiert, Açaí-Beeren aus Brasilien. Dagegen gibt es auch heimische Superfoods wie Leinsamen, Holundersaft, Weizengras, Grünkohl oder schwarze Johannisbeeren – oftmals günstiger und mindestens genauso vitaminreich.
Mythos #2: Von Hand spülen spart Strom
Auch das Aufräumen gehört zum Kochen dazu. Zur Freude Vieler handelt es sich bei der Behauptung, dass händisches Spülen generell sparsamer sei, um einen schwerwiegenden Irrtum: Wenn die Geschirrspülmaschine voll beladen ist, spart sie nicht nur Zeit, sondern ist auch noch sparsamer, umweltfreundlicher und hygienischer.
Mythos #3: Backofen vorheizen ist ein Muss
Stimmt nicht! Die meisten Speisen können problemlos ohne Vorheizen erhitzt werden. Da etwa bei tiefgekühlten Gerichten das Auftauen und garen bereits während der Aufheizphase beginnt, ist die gesamte Betriebsdauer des Backofens kürzer. Nur, wenn die im Ofen zubereitete Speise eine Kruste bilden soll, kann das Weglassen des Vorheizens von Nachteil sein: Dadurch, dass das Innere des Ofens langsam warm wird, bekommt die Oberfläche nicht von Anfang an die volle Hitze ab und wird weniger knusprig.
Mythos #4: Mikrowellen sind gesundheitsgefährdend
Ein weiterer Mythos, der widerlegt werden kann: „Bei sachgemäßem Gebrauch gehen keine Gesundheitsgefahren von einer Mikrowelle aus“, so Ernährungswissenschaftler Stefan Weigt. Die Strahlung aus der Mikrowelle könnte zwar theoretisch schädlich für den menschlichen Körper sein. Jedoch sind die beliebten Küchengeräte genau aus diesem Grund gut abgeschirmt, sodass die Strahlung nicht nach außen dringen kann. Auch für Speisen ist die Mikrowellenstrahlung unbedenklich.
Mythos #5: Nudelwasser sollte gleich im Topf erhitzt werden
Hier kommt es darauf an: Wer einen Gasherd besitzt, spart Geld, wenn man das Wasser direkt im Topf erhitzt. Wer allerdings am Elektroherd kocht, sollte das Nudelwasser besser zuerst im Wasserkocher erhitzen. Denn bevor die Herdplatte das Wasser erwärmt, müssen zuerst diese selbst und danach der Topf erhitzt werden. Auch nach dem Kochen geht über die Restwärme der Platte noch Energie verloren. Da Strom etwas teurer ist als Gas, fällt der Kostenaufwand hier mehr ins Gewicht. Die größte Ausnahme ist der Induktionsherd: Wer im Besitz eines Induktionsfelds ist, kann den Wasserkocher getrost verschenken: Damit geht das Erhitzen und Kochen, so schnell wie nie zuvor!
Mythos #6: Vegan kochen ist einseitig und führt zu Mangelerscheinungen
Falsch! Der alten Leier von Fleischverfechtern, dass vegane Gerichte gezwungenermaßen einseitig und langweilig seien, stehen zahlreiche Kochbücher und tausende Rezeptideen entgegen. Vegane Küche kann also nicht nur vielseitig sein, sondern auch den Nährstoffbedarf zu hundert Prozent decken. Bestätigt wird dies durch die steigende Zahl gesunder, vegan lebender Menschen – unter ihnen auch viele Leistungssportler. Ein bekanntes Beispiel ist Leichathletik-Legende Carl Lewis: „Ich sage jedem, meine besten Leistungen brachte ich, als ich 30 Jahre alt war und Veganer.“
Mythos #7: Junge Menschen sind kochfaul
Dieses Klischee ist definitiv ein Mythos. Gesellschaftliche Trends, die Esskultur regelrecht zelebrieren und in den Mittelpunkt des Alltags stellen, motivieren auch die Millennials dazu, sich selbst in die Küche zu stellen. Digitale Medien und praktische Küchengeräte helfen ihnen bei der Umsetzung von Rezepten. „Da der Alltag schon stressig und anspruchsvoll genug ist, wollen besonders die Millennials lieber mit Spaß in der Küche stehen – und das in einem zeitlich überschaubaren Rahmen (…)“, erläutert Marktforscherin Katja Popanda.