Von Automatik bis Sparprogramm
Geschirrspüler von Markenherstellern bieten eine große Zahl an Spülprogrammen zur Auswahl. Die Programme passen sich optimal an den Verschmutzungsgrad des Geschirrs an und sparen Wasser, Energie und Zeit. Der Unterschied zwischen den Spülprogrammen liegt hauptsächlich in der Spüldauer und der Temperatur des Wassers. So werden die Programme je nach Verschmutzungsgrad und Art des Geschirrs ausgewählt.
Grundsätzlich muss zwischen Programmen und Sonderfunktionen unterschieden werden:
- Geschirrspüler Programmesind zum Betrieb des Geräts notwendig. Sie decken Standardmaßgaben hinsichtlich Temperatur und Sprühdruck während des Ablaufs der Reinigung des Geschirrs ab.
- Sonderfunktionendagegen sind immer zuschaltbar und richten sich an speziellen Bedürfnissen aus. Spezialthemen wie z.B. Hygiene, Geschwindigkeit, Temperatur oder Glanzgrad des Geschirrs werden somit abgedeckt. Auch der Verschmutzungsgrad des Geschirrs kann von einem Sensor erkannt und die Sensibilität des Sensors kann eingestellt werden.
Im Schnitt können Sie bei modernen Geschirrspülern aus rund 8 Programmen wählen: von Programmen für stark verschmutzte Pfannen bis zum schnellen Gläserspülen, vom sparsamsten bis zum intelligenten vollautomatischen Spülen. Praktisch alle Geschirrspüler bieten folgende Programme:
Normalprogramm
Standard-Spühlprogramme spülen durchschnittlich verschmutztes, unempfindliches Geschirr (mit leicht angetrockneten Speiseresten) bei rund 50 bis 65 Grad und liefern die besten Ergebnisse für den alltäglichen Gebrauch, also bei unterschiedlich verschmutztem Geschirr aus verschiedenen Materialien. Standardprogramme oder Normalprogramme werden auch für die Datenbestimmung im Rahmen des EU-Energielabels benutzt. Die Spüldauer von Normalprogrammen variiert von 80 bis 120 Minuten.
Automatikprogramm
Das Hightech-Programm: Sensoren messen de Verschmutzung und die Beladung und passen den Spülvorgang vollautomatisch an. Zusätzlich optimiert der Geschirrspüler selbstständig den Wasser- und Stromverbrauch, indem er die Temperatur an den Spülvorgang anpasst. Zusätzlich erkennt das Gerät die unterschiedliche Beladungen im Ober- und Unterkorb. Die Betriebskosten können so um bis zu 20 % gesenkt werden. Die Spüldauer von Automatikprogrammen variiert sehr stark von 40 bis 165 Minuten und hängt von vielen Faktoren ab.
Intensivprogramm
Intensivprogramme nehmen es auch mit hartnäckigen Verschmutzungen auf. Auch angetrocknete, stärkehaltige Reste (wie Pasta, Reis, Kartoffeln ...) auf Tellern, Töpfen und Pfannen werden rückstandslos entfernt. Für Intensivprogramme wird das Wasser auf 65 bis 75 Grad aufgeheizt und der Spülgang dauert etwas länger. Es gibt auch Kurz-Intensivprogramme, die stärkere Verschmutzungen in geringerer Zeit bewältigen (mit und ohne Trocknung). Die Spüldauer von Intensivprogramm variiert von 135 bis 180 Minuten.
Sparprogramm
Alle Sparprogramme (je nach Hersteller auch als Eco-, Bio- oder Ökoprogramm bezeichnet) zielen darauf ab, bei relativ niedrigen Temperaturen von meist 45 bis 55 Grad (aber längerer Spüldauer) weniger Wasser und Energie zu verbrauchen. Auch diese Programme eignen sich für gemischtes, durchschnittlich verschmutzes Geschirr. Die Spüldauer von Sparprogrammen variiert von 195 bis 300 Minuten.
Schonprogramm
Sanft und schonend zu edlen Gläsern und temperaturempfindlichem Porzellan:
Wenn leicht verschmutztes Geschirr besondere Behandlung benötigen, dann sind Schonprogramme die richtige Wahl. Sie spülen mit niedriger Wassertemperatur und reduziertem Spüldruck. Die Spüldauer von Schonprogramen variiert von 55 bis 115 Minuten.
Kurzprogramm
Oft muss es schnell gehen: Mit extra kurzen Spülprogrammen (auch als "Turbo" oder "Speed" bezeichnet) können Sie die Spüldauer auf rund 30 bis 50 Minuten verkürzen. Einige Geschirrspüler schaffen dies sogar in 15 bzw. 20 Minuten. Die Schnellprogramme eignen sich, wenn das Geschirr nur leicht verschmutzt ist und keine eingetrockneten Speisereste ankleben.
Hygieneprogramm
Moderne Geschirrspüler bieten Hygieneprogramme, die teils als Zusatzfunktion zum Spülprogramm dazu geschaltet werden können. Um hygienisch rein zu spülen, wird das Wasser auf 70 bis 75 Grad Celsius erhitzt und das Spülgut rund 10 Minuten bei konstant hoher Temperatur gereinigt. 99,9 % aller Bakterien und Keime werden beseitigt und Babyflaschen, Sauger oder auch Schneidebretter, Backbleche oder Fettfilter der Dunstabzugshauben werden hygienisch sauber. Ideal für Haushalte mit Babys, Kleinkindern, Allergikern oder älteren Personen.
Trocknen
Mit dem Einsatz von speziellen Belüftungs- und Entfeuchtungssystemen und Ventilatoren wird tropfnassem Geschirr der Kampf angesagt. Sogar Kunststoffe werden in modernen Geschirrspülern sofort trocknen. Die Hersteller haben verschiedene Patente im Einsatz. Mehr zu Trocknungsfunktionen finden Sie unter Technische Infos/Trocknungsgrad.
Vorspülen
Für Single-Haushalte oder bei längeren Abwesenheiten ist das Vorspülen ein praktisches Programm: Wenn sich nur wenig Geschirr im Spüler befindet und sich ein ganzer Spülgang nicht lohnt, wird mit Vorspülen die Ladung mit kaltem Wasser gereinigt.
Welche Spülprogramme eignen sich speziell für …?
… Babyfläschchen?
Manche Geschirrspüler bieten äußerst praktische Hygieneprogramme, die das Leben leichter machen. Wer ein Baby und Kleinkind zuhause hat, weiß, wie wichtig hygienisch saubere Babyflaschen und Sauger sind. Statt Auskochen können diese Teile nun auch im Spezialprogramm mit dem Geschirrspüler keimfrei und besonders sauber gespült werden – bitte achten Sie auf Bisphenol-A-freie Kunststofffläschchen und -sauger. Das Hygieneprogramm eignet sich auch für das gründliche Reinigen z. B. von Schneidbrettern, Backblechen oder Fettfilter der Dunstabzugshauben.
… Gläser?
Praktisch jeder Hersteller bietet standardmäßig ein Schon- oder Feinprogramm für empfindliche Gläser (mit entsprechenden Glashalterungen bzw. Glaskörben), das sanft und schonend zu teuren Gläsern und temperaturempfindlichem Porzellan ist. Sie spülen mit niedriger Wassertemperatur von 40 bis 45 Grad, einem optimalen Härtegrad des Wassers gegen Glaskorrosion und reduziertem Spüldruck.
… wenig Geschirr?
Es gibt Spülprogramme speziell für „halbe Beladungen“, also wenig Geschirr. Bei manchen Spülmaschinen kann man wählen, ob nur im Ober- oder im Unterkorb gespült werden soll. Dieses Programm ist ideal, wenn man in einem kleinen Haushalt nur selten kocht und wenig Geschirr verbraucht. Auch Vorspülen bietet sich für wenig Geschirr an: der Geschirrspüler spült das Geschirr mit kaltem Wasser kurz ab, um Geruchsentwicklung zu vermeiden.
… gemischtes Geschirr?
Was tun, wenn ich empfindliche Gläser und verschmutzte Töpfe gleichzeitig spülen möchte? In diesem Fall empfiehlt sich das Spezialprogramm „Gemischte Beladung“: der Geschirrspüler passt den Sprühdruck, Wassertemperatur und den Spülmodus dem Geschirr an – oben schonend für die Gläser, unten kräftig für die Töpfe.
… Partys?
Wenn zuhause eine Party steigt und man dringend saubere Gläser braucht, sind Kurzprogramme von 15 bis 30 Minuten ideal. Die Spezialprogramme spülen wahlweise warm oder kalt, je nachdem, ob die Gläser direkt weiterverwendet werden sollen.
… Kunststoffe?
Auch für Kunststoffe gibt es eigene Spülprogramme, die das Kunststoffgeschirr nicht verbiegen oder verformen und vor allem optimal trocknen.
… geräuschempfindlicher Umgebung?
Kaum hörbar sind spezielle Nachtprogramme, die sehr leise und sparsame Spülprogramme sind. Die Spüldauer wird entsprechend verlängert – zugunsten eines niedrigen Strom- und Wasserverbrauchs.
Mehr Informationen zur Lautstärke von Geschirrspülern lesen Sie hier: Wie laut ist mein Geschirrspüler?
Wie lange dauern die Spülprogramme?
Je nach Programm variiert die Dauer und die Temperatur des Spülvorgangs. In dieser Tabelle finden Sie grobe Anhaltspunkte zu den einzelnen Spülprogrammen.
Tabelle: Verbrauchswerte pro Spülprogramm.
Hinweis: Die Verbrauchswerte sind von vielen verschiedenen Faktoren abhängig und variieren auch stark je nach Modell und Hersteller. Die Angaben zur Spüldauer und Temperatur dienen zur groben Orientierung. Die genauen Verbrauchswerte finden Sie auf den Produktbeschreibungen der Hersteller.
Geschirrspülmittel: Tabs, Pulver oder Gel?
Für das Spülen mit dem Geschirrspüler stellt sich vielen eine Grundsatzfrage: Verwende ich Tabs, Gel oder Pulver? Diese Frage ist wichtig, weil das Reinigungsmittel (in welcher Form auch immer) gleichmäßig im Innenraum und auf dem Geschirr verteilt werden muss.
Multi-Tabs sind mittlerweile das am meisten genutzte Spülmittel. Sie ersparen zwar das Dosieren, aber nicht jeder Geschirrspüler ist für jedes Tab geeignet. Wenn Sie mit der Reinigungsleistung nicht zufrieden sind, versuchen Sie andere Reiniger oder Pulver aus. Idealerweise haben Geschirrspüler eine eigene Tab-Funktion, die das Spülprogramm auf das Tab anpasst.
Multifunktions-Tabs enthalten neben dem Reiniger zusätzlich einen Klarspüler und teilweise auch einen Salzersatz. Mit diesen Multifunktions-Tabs kann oftmals bis zu einer Wasserhärte von 21°dH auf die Verwendung von Klarspüler und Salz verzichtet werden. Dies hängt stark vom Produzenten der jeweiligen Maschine ab. Wenn Sie keine Tabs verwenden, nehmen Sie Pulver, Klarspüler und Salz von einem Anbieter, da diese optimal aufeinander abgestimmt sind.
Dosierautomatik
Manche Geschirrspüler haben Dosierassistenten eingebaut. Dank der Dosierassistenten fallen Spültabs aus der Reinigungskammer direkt in eine kleine Auffangschale am oberen Spülkorb und nicht unkontrolliert in den Innenbehälter. Ein gezielter Wasserstrahl löst das komprimierte Geschirrspülmittel kontrolliert und schnell auf, sodass sich dieses gleichmäßig in der Maschine verteilt und die Spülleistung optimiert wird. Der Dosierassistent kann auch mit Pulver- sowie Gelreinigern benutzt werden und sorgt für optimale Spülergebnisse.
Bei ausgewählten Herstellern gibt es eine Multitab-Funktion, die das Spülprogramm an die Wirkungsweise der Multitabs anpasst, indem sie:
- das Zwischenspülen verkürzt
- die Temperatur beim Klarspülen erhöht
- die Trocknung verlängert
- die Reinigungs- und Klarspülerphasen im Kurzprogramm verlängert
- die Salz- und Klarspülerzugabe abschaltet
Einige Geschirrspüler mit elektronischer Steuerung passen zudem den Programmablauf automatisch an, wenn kein Klarspüler mehr vorhanden ist, um die Tabs in ihrer Wirkung zu unterstützen.
Informative Displays
Digitalanzeigen und teils auch Touchscreens haben auch die Welt der Geschirrspüler erobert: Hochauflösende TFT-Farbdisplays, die außen oder an der Oberkante des Geschirrspüler angebracht sind, sind nicht nur optisch ein Hingucker, sondern bieten eine übersichtliche Text- und Bildanzeige – bei ausgewählten Herstellern in mehreren Sprachen und modernem Design. Displays informieren je nach Gerätetyp über
- Spülprogramme
- Sonderfunktionen
- Restlaufzeit oder Programmfortschritt: zählt die Programmlaufzeit rückwärts und zeigt somit an, wie lange das gewählte Programm noch dauert. So kann die verbleibende Zeit besser genutzt werden. Gegebenenfalls informiert auch ein akustisches Signal über das Ende des Spülprogramms
- Füllstand von Salz- und Klarspüler
- Startzeitvorwahl: Möglichkeit, den Geschirrspüler zu einem späteren Zeitpunkt starten zu lassen, um etwa günstige Nachtstromtarife zu nützen. Einige Hersteller bieten Geräte, bei denen sich die Zeit bis zu 24 Stunden vorher einstellen lässt.
- Wasser- und Stromverbrauchdes gewählten Programms
Bei einem vollintegrierten Gerät verschwindet das Display hinter der Küchenfront auf die Oberkante der Gerätetür. Wie weiß man nun, wie lange der Geschirrspüler noch braucht bzw. wann er mit dem Spülen fertig ist?
Während manche Geschirrspüler einen akustischen Signalton bei Spülende abgeben, projizieren andere Spüler-Modelle die Anzeige direkt auf den Küchenboden. Unterschiedliche Informationen wie z.B. Restlaufanzeige, Programmstatus oder Mangelanzeigen sind somit bei laufendem Betrieb auf einen Blick erkennbar.