10 Mythen übers Trocknen

Ein Trockner lässt die Wäsche ‚miefen‘ und frisst zu viel Strom? Alles Quatsch! Wir haben 10 Mythen übers Trocknen geprüft.

Stimmt es, dass …

… Wollsachen nicht in den Wäschetrockner gehören?

Unglaublich, aber wahr! Du kannst auch Wolle trocknen! Das Trocknen von Wollsachen ist heutzutage in den neuen Geräten mit Hilfe des Wollprogramms absolut und bedenkenlos möglich. Die modernen Wärmepumpentrockner trocknen sensible Woll-Kleidungsstücke einwandfrei. Einfach das spezielle Wollprogramm wählen und geduldig auf das gute Stück warten. Moderne Wärmepumpentrockner können ihre Trommelbewegung steuern. Das Trocknen von Wolle funktioniert wie folgt: Pullover in die Trommel geben, die Drehzahl der Trommel steigert sich beim Wollprogramm langsam bis zu einer so hohen Drehzahl bei der die Textilien an der Trommelwand anliegen und keine Bewegung mehr stattfindet. Der zweite Schritt: Erst jetzt setzt der warme Luftstrom ein. Das Verfahren stoppt nach ein paar Minuten, die Wolle wird neu aufgespannt, dann erst wieder kommt der Luftstrom. Das Ergebnis ist sensationell rein und flauschig.

… der Trockner viel Strom frisst?

Im Sommer ist die Wäscheleine im Freien zweifelsohne die günstigste Variante, um Wäsche zu trocknen. Doch für Allergiker kommt das nicht infrage. Außerdem ist es bei schlechtem Wetter – das in unseren Breitegraden leider häufiger vorkommt – nicht gut möglich Wäsche draußen zu trocknen. Gerade im Winter kann das Wäschetrocknen in der Wohnung problematisch sein. Durch die feuchte Wäsche in der beheizten Wohnung, sinkt durch das Trocknen die Raum­temperatur, sodass die Heizung stärker gefordert ist. Außerdem muss man häufiger lüften, um die Feuchtig­keit aus dem Raum zu lassen. Schimmel kann sonst eine unangenehme Folge der Feuchtigkeit sein. Das kostet insgesamt so viel Energie, dass ein moderner Wäschetrockner mitunter spar­samer ist.

… Wäschetrockner Luxusgeräte sind?

Angenehm duftende, flauschige Wäsche fühlt sich zwar nach Luxus an, ist aber kein Luxus für den Geldbeutel! Zum einen ist die Anschaffung heutzutage für jeden Haushalt erschwinglich. Zum anderen sind Trockner mit einer Energieklasse bis zu A tatsächlich energieeffizienter! Durch die Kondensations- und Wärmepumpentechnologie wird nicht nur beim Trocknen selbst Strom gespart, auch das Bügeln danach entfällt, da die Wäsche knitterfrei und trocken aus der Trommel kommt. Die Gesamtbilanz der Wärmepumpentechnologie versus Trocknen auf der Leine in einem Raum, fällt ebenfalls positiv zugunsten des Trockners aus. Der Raum, in welchem die Wäsche luftgetrocknet wird, muss gelüftet und der dadurch entstandene Temperaturverlust darf wieder aufgeheizt werden. Laut einer Studie rechnet sich ein Wärmepumpentrockner auf jeden Fall innerhalb seiner Nutzungsdauer.

… der Trockner die Wäsche ‚stinken‘ lässt?

Nein, das stimmt nicht! Die meisten Menschen bevorzugen geruchsneutrale Wäsche aus dem Trockner.  Aber man kann seiner Wäsche auch einen Duft verpassen: Es gibt einige kleine Helfer, zum Bespiel Dufttücher in der Trommel.  Auch ein spezielles Duftöl, das im Inneren des Gerätes verteilt werden kann, verspricht ein duftes Ergebnis. Wer mag, kann schon beim Waschen der Wäsche, zum handelsüblichen Weichspüler greifen. Auch hierbei bleibt das Duftergebnis nach dem Trockengang erhalten. Achtung: Die Rückstände von Weichspüler in der Trommel des Trockners können Rückstände hinterlassen und Fehlfunktionen der Restfeuchte-Sensoren verursachen.

… Sakkos, Anzüge und andere empfindliche Textilien immer in die Reinigung gebracht werden müssen?

Nein, Pflicht-Reinigung war einmal! Mit dem Trocknerprogramm „Auffrischen“ oder „Dämpfen“ bringt man unerwünschte Gerüche aus der Kleidung und der Trockner übernimmt die sanfte Reinigung und erspart auch das Bügeln. Dies ist für an sich saubere Wäsche vorteilhaft, die nur mit frischer Luft oder wahlweise mit Duft versorgt werden sollen. Perfekt, um Zigaretten- oder Küchengerüche zu entfernen! Dampf- und Glättprogramme frischen Kleidungsstücke mit Dampf auf und reduzieren sichtbar Falten und Knitter im Material. Mit Dampfprogrammen erspart man sich so manch teure Rechnung in der Putzerei, da so auch empfindliche Sakkos oder Anzüge einfach zu Hause gereinigt werden können.

… die Wäsche ohne Weichspüler ganz rau und hart aus dem Trockner kommt?

Nein! Wer neben seiner Waschmaschine auch einen Trockner besitzt, der kann getrost auf den Einsatz von Weich­spülern verzichten. Es ist keine Chemie erforderlich! Wenn die Wäsche an der Leine trocknet, verfällt sie oft in die sogenannte „Trockenstarre“. Kuscheliger und flauschiger wird das Ergebnis im Wäschetrockner. Das Trocknen im Wäschetrockner hat den Vorteil, dass die Wäsche permanent in Bewegung ist und somit gleich­zeitig von warmer Luft durch- und umströmt wird. Abhängig von der Beschaffenheit des Kleidungsstückes, gelangt Luft zwischen die Fasern, sodass die Textilien flauschig werden. Auch die Reibungs­vorgänge der Wäsche­stücke unter­einander tragen dazu bei, dass die Wäsche weich bleibt. Allerdings tritt dieser Effekt nicht bei allen Materialien gleich auf. Die Art und Verarbeitung des Stoffes spielt hier eine entscheidende Rolle.

… dass der Flusenfilter häufig getauscht werden muss, um eine Beschädigung des Trockners zu vermeiden?

Dem kann man vorbeugen! Bei richtiger Handhabung und Reinigung bleibt das Gerät lange sauber. Auch wenn es umständlich anmutet: Reinigt man die Flusen- und Wärmepumpensiebe nach jedem Trockengang mit der Hand und entfernt anhaftende Flusenreste, können Sie sich auf eine lange Lebensdauer des Filters freuen. Werden die Filter nicht regel­mäßig gereinigt, können sich Trocken­zeit und Energieverbrauch mit der Zeit erheblich verlängern.

… Kleidungsstücke, die mit Daunen gefüllt sind, im Trockner beschädigt werden?

Ganz im Gegenteil! Alle mit Daunen gefüllten Textilien wie Jacken oder Pölster sollten, falls möglich, immer im Trockner getrocknet werden, da die Federn beim Lufttrocknen leicht verkleben können. Den Textilien immer genug Platz in der Trommel lassen, damit sie Bewegung haben. Die Trommel sollte also nicht prall gefüllt sein. Geben Sie außerdem zwei bis drei Tennis­bälle dazu. Dies schützt vorm Verklumpen. Da die einzelnen Daunen sehr leicht sind, lösen sie sich sonst ohne äußere Einwirkung nur sehr schwer wieder aus einem „Klumpen“. Die Tennis­bälle sorgen für diese mecha­nische Einwirkung von außen.

… man einen teureren Wärmepumpentrockner nur anschaffen sollte, wenn man täglich Wäsche hat?

Ganz und gar nicht! Denn ein Wäschetrockner mit Wärmepumpe ist zwar in der Anschaffung oft teurer als Trockner ohne Wärmepumpe, verbraucht aber viel weniger Strom als Geräte ohne Wärmepumpe. Die Hersteller haben hier die Energieersparnis erkannt und mittlerweile gibt es schon recht erschwingliche Geräte, die sich auch Familien leisten können, die nur ein bis zweimal pro Woche eine halbe Ladung Wäsche trocknen. Ein Beispiel: Ein Test der Stiftung Warentest hat ergeben, dass bei Einrechnung der Anschaffungskosten und den Betriebskosten auf zehn Jahre auch für den Singlehaushalt mit nur zwei Trockenvorgängen pro Woche ein Wärmepumpentrockner in Summe günstiger ist als ein vermeintlich günstigerer Trockner in Energieklasse B.

… zwei Einzelgeräte (Waschmaschine und Trockner) einem Kombinationsgerät vorzuziehen sind, da dieses viel mehr Energie verbraucht?

Wer Platz in seinem Haushalt hat, schafft sich zwei Geräte an. Wer keinen hat, kauft ein Kombinationsgerät. Kombinierte Waschtrockner sind energietechnisch besser als ihr Ruf! In den vergangenen Jahren hat sich auf dem Innovationssektor sehr viel getan, vor allem beim Stromsparen. Die Kombis haben aufgeholt und brauchen sich vor ihren Geschwistern Waschmaschine und Trockner nicht länger zu ver­stecken. Somit ist es eher Platzsache, als effizientes Energiedenken, welche Geräte man sich letztendlich anschafft. Weiterer Vorteil eines Waschtrockner ist: Waschen und anschließendes Trocknen geht bei den meisten Geräten Non-stopp. Das heißt, man schaltet morgens den Waschtrockner ein und beim Heimkommen ist die frische Wäsche bereits getrocknet.